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"Der Anfänger glaubt meist, der
Springer sei die wertvollere von beiden Figuren; hauptsächlich deshalb,
weil er, im Gegensatz zum Läufer, sowohl die schwarzen als auch die
weißen Felder beherrscht. Dabei bleibt aber die Tatsache unbeachtet,
dass in jedem einzelnen Zuge der Springer auch nur die Wahl zwischen
gleichfarbigen Feldern hat. Es dauert beim Springer viel länger als
beim Läufer, ihn von der einen Seite des Brettes zur anderen zu
bringen. Auch ist der Läufer ... imstande, einem Springer patt zu
setzen, womit umgekehrt der Springer nicht aufwarten kann.
Je schwächer ein Spieler ist, um so mehr fürchtet er sich vor dem
Springer; aber mit Zunahme der Spielstärke wird ihm der Wert des
Läufers immer klarer, und damit sollte entsprechend die Überschätzung
des Springers abnehmen.
Es gibt seltene Fälle, wo der Springer dem Läufer überlegen ist. Man
nennt dies eine blockierte Stellung. Dabei befinden sich alle Bauern auf
einer Seite des Bretts (Wären sie auf beiden flügeln verteilt, so
würde der Besitz des Springers keinen Vorteil bedeuten.) Man hat auch
zu beachten, dass es gewöhnlich vorteilhaft ist, seine Bauern auf
Felder gleicher Farbe zu halten, wie die des feindlichen Läufers,
insbesondere, wenn es um vom König unterstützte Freibauern handelt.
Zusammenfassend können wir etwa folgende Regel aufstellen: Wenn der
Gegner einen Läufer hat, bringe man seine Bauern auf Felder derselben
Farbe. Wenn man selbst einen Läufer hat, so halte man sie auf Feldern
der entgegengesetzten Farbe, einerlei, ob der Gegner einen Läufer hat
oder nicht. - Natürlich müssen diese Regeln je nach den Erfordernissen
der jeweiligen Stellung oft abgeändert werden." (J.R.Capablanca)